Mein neues Bild ist fertig und trägt den Titel "Portal to the cosmic powers of nature". In diesem Artikel möchte ich meine Geschichte dazu teilen und ein wenig Einblick in den Prozess der Entstehung geben. Das Bild wurde in Öl- und Eitempera Farbe gemalt und in der Mischtechnik nach dem Vorbild der alten Meister erstellt. Das Bild hat die Maße 40 x 50 cm und die Leinwand besteht aus einem feinen Baumwollgewebe und wurde von mir selbst auf Keilrahmen bespannt.
Prozess der Entstehung
Der Beginn dieser Reise liegt über ein Jahr zurück. Damals im Winter hatte ich das Bedürfnis, Kraft aus der Natur zu schöpfen und die Magie und Mystik der Wälder, Wurzeln und Pilze künstlerisch zu erforschen. Ich erstellte eine grobe Skizze, in der der Frauenkopf noch Frauenkopf war und setzte mich voller Vorfreude an die Leinwand. Von Anfang an habe ich den Prozess sehr genossen. Das Malen fiel mir leicht und besonders Freude hatte ich an der Feinarbeit der Wurzeln, die von Anfang bis Ende ihre Form beibehielten. Ich wollte in diesem Bild die Technik der alten visionären Meister, wie Ernst Fuchs, vertiefen und weiter erforschen und so arbeitete ich abwechselnd in dünnen Farblasuren und Eitempera in Titanweiß. Ich liebe diese Technik, sie ermöglicht mir tiefe Einblicke in Farben, Schattierungen und Lichtverhältnisse.
Dann kam das Thema mit dem Kopf auf:) Irgendwie gefiel mir die Frau aber aus einem mir unbekannten Grund stimmte es für mich so nicht. Über mehrere Wochen arbeitete ich an verschiedenen Stellen des Bildes und widmete dem Kopf kaum Aufmerksamkeit. Dann eines Morgens wachte ich aus einem Traum auf, in dem ich genau diesen Widderkopf gesehen habe in dem Bild und setzte mich sofort an die Umsetzung.
Das war genau das Richtige. Beim Malen dieses Schädels fühlte ich eine Kraft durch mich fließen und eine Tiefe und Ur-Energie. Die Verbindung des Erdreiches mit dem Oberirdischen und dem Überirdischen wurde mir immer bewusster und ich fühlte die Verbindung all dieser Teile, die ineinander greifen und zusammen wirken. Genau diese Qualität kam in dem Bild auch mehr und mehr raus.
Als ich das Bild schon nah der Vollendung wägte, fand meine erste Ausstellung in Göppingen Hohenstaufen statt. Es war eine kleine Ausstellung in einer ländlichen schwäbischen Ortschaft. Ich hatte nicht wirklich erwartet, dass meine Kunst hier auf Verständnis stoßen würde, wollte dennoch das Erlebnis nicht missen und brachte auch dieses Bild als fast vollendet mit zur Ausstellung. Schnell teilte sich das Publikum beim Betrachten des Bildes in zwei Lager. Die einen waren fasziniert und beeindruckt, die anderen entsetzt und abgestoßen. Überraschenderweise fanden einige die Nacktheit in dem Bild störend, ein anderes älteres Ehepaar stellt mir die Frage, wie man auf so ein schönes Bild so einen hässlichen Schädel setzen konnte. Spontan fiel mir dazu ein, dass auch Tod und Vernichtung Teil des ewigen Ganzen sind und dass nur unser Urteil darüber es zu dem macht, wie es uns erscheint.
Im weiteren Verlauf des Malens konzentrierte ich mich mehr und mehr auf die feinstoffliche Ebene und gab den Farben mehr Leuchtkraft und Lebendigkeit.
Dann kam der Punkt des Bildes, an dem ich wirklich kurz davor war es aufzugeben. Es war ein Kippunkt, an dem ich das Gefühl hatte mich im Kreis zu drehen und nicht mehr wirklich vorwärts zu kommen. Dies war aber ein entscheidender Punkt. Das Bild sagte mir, dass es noch nicht fertig war aber ich wusste, dass ich so nicht weiter machen konnte, traute mich aber nicht die entscheidenden letzten Schritte zu gehen, denn sie könnten ja das ganze Bild kaputt machen. Das ist jedes Mal ein kritischer Punkt für mich beim Malen. Der Perfektionismus nimmt mir manchmal den Mut es wirklich radikal anzugehen und Dinge zu verändern oder zu lassen wie sie sind. Es sind aber auch die Punkte, an denen ich am meisten wachse und lerne. Es geht immer wieder darum sich diesem inneren Kompass, der wie ein Fluss fließt, in vollem Vertrauen hinzugeben und bereit zu sein mit dem Ergebnis zu leben, es anzuerkennen.
Und als dieser Punkt dann überwunden war, kamen mir plötzlich die letzten entscheidenen Details in den Sinn, die Verzierungen, die Wächter im Hintergrund, und kleine Strukturen, die einfach gefehlt haben. Im Nachhinein bin ich mir selbst unglaublich dankbar all diese Schritte gegangen zu sein um das Bild nun in seiner voller Entfaltung betrachten zu können.
Jedes Bild ist ein unglaublich weiser Lehrer und enthält alles was wichtig ist um mich auf meinem Weg zu unterstützen.
Kraftort Natur
Ich bin immer wieder überrascht was meine Bilder mir alles zu geben haben, selbst nachdem ich so lange Zeit an ihnen gesessen bin und eigentlich vollkommen genug davon habe. Ich bin berührt von der Tatsache, dass ein Bild lebendiger wird, je mehr ich ihm von mir selbst gebe. Es wird Teil meiner Seele und nimmt gewisse Aspekte in sich auf um sie an den Betrachter weiter zu geben. Diese Betrachtung verwandelt sich mit jedem Blick neu und bekommt neue Bedeutung bei jedem Menschen, der es genau ansieht und damit bewusst in Verbindung geht.
Die Verbindung zur Kraft, Weisheit und Wildheit der Natur ist hier besonders stark spürbar. Das Unbekannte können wir nicht kontrollieren. Es lädt uns ein, uns zu ergeben und mit dem Strom des Seins mit zu fließen. Das bedeutet eigentlich nur, dass wir uns voll und ganz erlauben können dem zu folgen, was uns magisch anzieht und uns verzaubert.
Die vielen Zweifel, Aber´s und Ausreden werden von der Kraft der Hingabe hinweg gespült und beeinflussen nicht mehr das Handeln. Ich habe bei diesem Bild gefühlt, dass ich mich jederzeit und an jedem Ort mit den Qualitäten der Natur verbinden kann. Denn sie ist überall. Nicht einfach nur an bestimmten Orten. Sie steht jedem immer zur Verfügung, egal wie er sich vorher benommen hat oder wie weit er sich von ihr entfernt fühlt.
Erweitertes Bewusstsein
Ich benutze Bilder um durch die Unendlichkeit zu reisen. Denn für mich bewirken sie einen Geisteszustand, der allgemein bekannt ist aus sehr offenen Zuständen, die mit Hilfe von Substanzen verschiedenster Art oder schamanischen Ritualen induziert wurden.
Wenn ich mich tief genug auf ein Bild und seine Wirkung einlasse, spüre ich dass es meinen Geist bewegt und die Wahrnehmung sich verändert. Konzentriert man sich bei manchen Bildern auf bestimmte Punkte und betrachtet sie in einem meditativen Zustand, der einer Art Trance gleich kommt, erlebt man Erstaunliches. Emotionen der Freude können plötzlich aufkommen wie Wellen. Es bedarf ein wenig Übung diese Zustände zu erreichen, kann aber sehr viel Freude machen.
Bekannt sind diese Techniken vor allem aus den indischen Traditionen, wo Bilder, die sogenannten Yantras, in meditativer Versenkung betrachtet werden. Sie gelten als Werkzeuge um sich durch Raum und Zeit zu bewegen.
Ich denke jedes Kunstwerk, jedes "Werk", das ein Mensch geschaffen hat, hat dieses Potenzial in sich. So ist es oft nur eine Frage der Absicht und inneren Ausrichtung, in welche inneren Prozesse ein Bild mich bringen kann. Es liegt also ganz am Betrachter, was er aus der Resonanz mit einem Bild macht und wie er es für sich erfährt.
Danke für deine Offenheit dir meine Geschichte anzuhören. Es gäbe noch so Vieles mehr zu sagen, aber für heute möchte ich an dieser Stelle enden und dir noch meinen Shop ans Herz legen. Ich verkaufe dort hochwertige Kunstdrucke von dem Original in verschiedenen Größen und Ausführungen. Du kannst mir gerne jederzeit Anfragen für Sonderformate und Materialien schicken . Außerdem kannst du auch das Original anfragen, sofern es noch verfügbar ist.
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